Auswahl und Einführung eines Lernmanagement-Systems (LMS)

31. März 2017 - LMS, Alle Kategorien, Tool-Auswahl

Autoren:
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xpertenteam-LuB-Mitglied Stefan Daub, R+V Allgemeine Versicherung AG
Expertenteam-LuB-Mitglied Christian Helmus, Debeka Versicherungsgruppe
Expertenteam-LuB-Mitglied Dr. Lorenz Hucke, Gothaer Finanzholding AG

 

Beachten Sie schon bei der Projektplanung die wichtigsten Grundprinzipien für eine LMS-Auswahl und -Einführung.

  • Betrachten Sie Lernmanagement (eLearning) und Seminarmanagement nicht getrennt voneinander.
  • Suchen Sie kein System das alles kann, sondern eines, das Vieles ermöglicht und Bestehendes nutzt. Denken Sie deshalb an Schnittstellen zu anderen hausinternen Systemen und Prozessen.
  • Denken Sie nicht defizitorientiert. Schaffen Sie kein LMS an, nur um ein akutes Problem zu lösen.
  • Kein Standard-LMS bildet genau Ihre Prozesse ab. Seien Sie bereit, Ihre Prozesse anzupassen oder suchen Sie ein LMS, das Sie jederzeit leicht selbst anpassen können.
  • Binden Sie die Stakeholder frühzeitig ein (u.a. Unternehmens-IT, Entscheider, Nutzer, Betriebsräte).
  • Sprechen Sie nicht zu früh mit Anbietern. Werden Sie sich zunächst unternehmensintern über Ihre Anforderungen klar.   
  • Unterschätzen Sie nicht die Komplexität und den kapazitären Aufwand, der dauerhaft mit der Bereitstellung und Pflege von eLearning(-inhalten) verbunden ist.
  • Machen Sie Lernen und Bildungsmanagement für die Nutzer möglichst einfach, sonst nutzen sie andere Systeme.
  • Halten Sie die Auswahl- und Einführungsphase möglichst kurz, sonst hat sich die Welt schon vor Einführung wieder geändert.
  • Begleiten Sie die LMS-Einführung mit Marketingmaßnahmen, um Interesse und Akzeptanz zu schaffen.
  • Gehen Sie davon aus, dass Ihr LMS nie fertig ist. Suchen Sie ein System, das auch später leicht an neue Anforderungen angepasst werden kann.
  • Schauen Sie sich in Frage kommende LMS immer im Livebetrieb bei anderen Unternehmen an – nie nur als Demo oder „auf dem Papier“.
  • Hinterfragen Sie die wirtschaftliche Stabilität des Anbieters.

Stellen Sie sicher, dass die Vorstudie Antworten auf alle grundsätzlichen Fragen im Hinblick auf das neue System gibt.


  • Welche Systeme gibt es heute schon im Unternehmen? Welche Systeme möchten Sie ablösen, welche brauchen Sie neu und welche Schnittstellen brauchen Sie dafür?
  • Welche Vorgaben/Anforderungen der Unternehmens-IT gibt es?
  • Wie sind Ihre Bildungsprozesse und -zuständigkeiten im Unternehmen? Wo sitzen Bildungsverantwortliche und Bildungsanbieter?
  • Welche Zielgruppen möchten Sie bedienen?
  • Welche Lernszenarien gibt es im Unternehmen – heute und in 10 Jahren?
  • Wann und wo findet heute Lernen in Ihrem Unternehmen statt? Wo müssen/wollen Sie Lernen hinbringen? Was muss ihr System leisten, damit es Lerner/Lernen/Weiterbildung unterstützt? Verankern Sie eLearning dort, wo heute schon gelernt wird.
  • Welche Controlling-, Compliance- und sonstigen äußeren Vorgaben und Rahmenbedingungen sind zu beachten?
  • Welches Budget brauchen Sie und wieviel Budget steht zur Verfügung (Anschaffung, laufende Kosten, spätere Anpassungskosten)?
  • Ist eine „gut beraten“- Schnittstelle notwendig und wenn ja möglich?
  • Keine Zeit verlieren: Welche Mindestanforderungen gibt es für den GoLive (Funktionsumfang, Nutzer/Zielgruppen, Zeitpunkt)? Welche Funktionalitäten können danach folgen?
  • Welche wesentlichen Aufgaben soll das System bei Einführung übernehmen? Stellen Sie sich vor, Ihr LMS hat nur 10 Funktionen, welche wären das?

Referenzbesuche: Schauen Sie sich die Systeme der Shortlist als Live-Installation bei anderen Kunden der Anbieter an.

 

Hier finden Sie eine Übersicht über die LMS-Anbieter, die von den Unternehmen im Expertenteam LuB genutzt werden.


Hinweis:
Es kann auch sinnvoll sein, sich schon im Rahmen der Vorstudie ein System im Livebetrieb anzuschauen, um noch besser zu den richtigen Fragen für die eigene Situation zu gelangen.

Diese Checkliste können Sie hier als PDF downloaden.

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